Buddhistische Tempel in Nara

Die 7 Nara-Tempel: 南都七大寺 Nanto-shichidaiji:

1. 法隆寺 Hōryūji: gegr. zw. 587. Die heutigen Gebäuden stammen

     aus 670-711. Hossōshū.
2. 元興寺 Gangōji: gegr. 596. Hossōshū (heute: Shingonshū)
3. 東大寺 Tōdaiji: gebaut zw. 745-752. Haupttempel der Kegon-Schule

     華厳宗大本山.
4. 興福寺 Kōfukuji: gebaut 710. Familientempel 氏寺 der Fujiwara-Sippe.

     Hossōshū.
5. 薬師寺 Yakushiji: gebaut zw. 680-698. Haupttempel der Hossōshū

     法相宗大本山.
6. 大安寺 Dai’anji: gegr. 617. von Shōtoku, (heute: Shingonshū)
7. 西大寺 Saidaiji: gegr. 765. (heute: Shingon-Risshū 真言律宗総本山)
+ 唐招提寺 Tōshōdaiji: erbaut 759. Haupttempel der Risshū 律宗総本山.


1.  法隆寺 Hōryūji    (→ Hossōshū)

Weltkulturerbe (seit 1993).
Auf seinem Gelände befinden sich die ältesten erhaltenen Holzgebäude der Welt.
Gebaut zw. 587-607 auf dem Befehl des kranken Kaisers Yōmei (585-587).
Es gibt einen westlichen und einen östlichen Tempelkomplex:
     Saiin Garan (西院伽藍), den Westlichen Bezirk (31 Gebäude)
     Tōin Garan (東院伽藍), den Östlichen Bezirk (14 Gebäude) 

Chūmon: doppelstöckiges Tor mit zwei Öffnungen (niōmon 仁王門), in beiden Seiten je ein Torwächter: Kongō Rikishi 金剛力士 aus 711.

Kondō 金堂 (Haupthalle) mit einer Shaka-Bronze-Dreiergruppe (-Trinität):
釈迦三尊像 Shaka Sanzonzō, aus 623, einem Werk von Kuratsukuri no Tori 鞍作止利.

Gojū no Tō 五重の塔: Fünfstöckige Pagode (31,5 m).
Sie ist die älteste fünfstöckige Pagode in Japan.

Daikōdō 大講堂: Große Vortragshalle

Daihōzōden 大宝蔵殿 (Galerie der Tempelschätze).
Das berühmteste Kunstwerk ist die Kudara-Kannon 百済観音

Östlicher Bezirk:

Yumedono 夢殿 Traumhalle.   
Eine achteckige Pavillon, erbaut zur Erinnerung an Prinz Shōtoku.
Hier wird die 180 cm hohe Statue der Guze-kannon 救世観音 bewahrt.



2. 東大寺 Tōdaiji    (→ Kegonshū 華厳宗大本山)

beherbergt die größte buddhistische Bronzestatue und das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.

741 (im 13. Jahr der Tempyō-Ära) gab der Kaiser Shōmu einen Erlass heraus: in jeder Provinz sollten Klöster errichtet werden, wobei der Tōdaiji der Haupttempel war.

Nandaimon 南大門: Eingangstor mit den beiden 8,5 m hohen Wächterstatuen.
Gebaut am Ende der Nara-Zeit, 962 von einem Taifun zerstört, 1199 wieder errichtet.

Vairocana-Halle: die Halle des Großen Buddha
Roshanaden 盧舎那殿, Daibutsuden 大佛殿, Kondō 金堂
Bis heute gilt es als das größte Holzbauwerk der Welt.

Vairocana-Buddha (Daibutsu 大佛): die Kultfigur der Halle.
     Die größte Bronzebildwerk der Erde.
     15 m hoch, 452 t schwer. Die Höhe des Lotusthrons: 305 cm.
     Gesicht: 320 cm, Auge: 102 cm, Nase: 50 cm, Ohren: 254 cm.
     Die Einweihung der Statue fand 752 statt.

Hokkedō 法華堂 (oder Sangatsudō 三月堂): Lehrhalle

Shōsōin 正倉院: Kaiserliches Schatzhaus für die Bewahrung der buddhistischen Kultgegenstände und Tempelschätze.

Kaidan’in 戒壇院: Ordinationshalle
Westlich von der Haupthalle.


3. 薬師寺 Yakushiji

Gebaut zw. 680-698. Haupttempel der Hossōshū 法相宗大本山.
Der erste Tempel in Japan, der nach Tang-Vorbild zwei Pagoden südlich der Kondō hatte.
Im Yakushiji wird der Heilende Buddha verehrt.

① Pagoden: 白鳳双塔

Die 33,6 Meter hohe östliche Pagode verfügt scheinbar über sechs Stockwerke, es sind allerdings nur drei. (Die westliche Pagode ist 1 m höher.) Die anderen "Stockwerke" sind zusätzliche Zwischendächer (mokoshi 裳階).
Die Pagode diente ursprünglich zur Aufbewahrung von Buddhareliquien.

Text: 

塔は本来、お釈迦様のお墓です。梵語のストゥーパーが中国語に音訳されて卒塔婆(そとうば)となり、それが塔婆、更に塔となったのです。お釈迦様のご霊骨(仏舎利)を祀る塔を遠くからでも拝みたい、その祈りから三重、五重という高い塔が作られたのです。

Tō wa honrai, Oshakasama no ohaka desu. Bongo no sutūpā (stupa) ga Chūgokugo ni on’yakusarete sotōba to nari, sore ga tōba, sara ni tō to natta no desu. Oshakasama no goreikotsu (busshari) wo matsuru tō wo tōku kara demo ogamitai, sono inori kara sanjū, gojū to iu takai tō ga tsukurareta no desu.

塔の上屋部を相輪と言います。実はこの相輪が卒塔婆なのです。その基部を伏鉢と言い、ここへ仏舎利を納めました。お墓にさしかけた傘が九輪になり、塔が火災にあわないようにと水の煙、水煙を造り祈りました。水煙に透かし彫りされた二十四人の飛天は笛を奏でています。…

Tō no uwayabu wo sōrin ti iimasu. Jitsu wa kono sōrin ga sotōba na no desu. Sono kibu wo fukubachi to ii, koko e busshari wo osamemashita. Ohaka ni sashikaketa kasa ga kurin ni nari, tō ga kasai ni awanai yōni to mizu no kemuri, sui’en wo tsukuri inorimashita. Sui’en ni sukashiborisareta nijūyonnin no hiten wa fue wo kanadete imasu. …

東塔: Nur die östliche Pagode ist original. Sie wird als gefrorene Musik bezeichnet:
          "kōreru ongaku"  凍れる音楽.
Es wird auch behauptet, dass die Pagode ein Abbild des Unterwasserpalastes des Drachenkönigs sei.
33,6 Meter hoch + 10 m sōrin.
Ihr Grundriß: 10,52 x 10,52 m.
Sie ist von 17 Tragsäulen gehalten: 4 x 4 + 1 Mast in der Mitte.
Der fächerähnliche Wasserstaub (sui’en) ist 190 cm hoch. Die 24 Engel spielen Flöte.

In der Haupthalle 金堂 steht die Yakushi-Trinität: 薬師三尊. Der heilende Buddha (255 cm) thront auf einem hohen Piedestal (151 cm).

Die stehenden Begleitfiguren (je 315 cm groß):

-  östlich (rechte Seite): Bodhisattva des Sonnenglanzes: 日光菩薩 (Nikkō-bosatsu),
-  westlich (linke Seite): Bodhisattva des Mondglanzes 月光菩薩 (Gakkō-bosatsu).
Hellenistische Einflüsse: Körperhaltung, der Faltenwurf der Kleider.

③ Die Östliche Halle 東院堂 wurde 1285 gebaut.

Die Kultfigur ist der
Heilige Kannon-Bodhisattva: Shō-kanzeon-bosatsu 聖観世音菩薩 – eine 190 cm große männliche Darstellung des Avalokitesvara.

Etwas starrer in der Haltung als die beiden Boddhisattvas des Mondglanzes und Sonnenglanzes. Indische Einflüsse aus der Gupta-Zeit (350-650).

④ Die Große Lehrhalle 大講堂 ist das größte Gebäude im Yakushiji: 41 m breit, 20 m tief, 17 m hoch.

Kultfigur: Der Zukunftsbuddha Miroku bodhisattva mit seinen Begleitern 弥勒三尊像.

⑤ Der Xuanzang-Pavillon 玄奘三蔵院 Genjō-sanzōin mit den Knochen und der Statue von Xuán Zàng 玄奘 (602 ? -664).


nach oben